Kathodenschutz

Kathodenschutzanlagen haben sich als Korrosionsschutz langjährig bei Stahlkonstruktionen unter Luftabschluss bewährt. (Pipeline, Gasleitungen, Fernheizungen, Unterwasser-Brücken, Schiffs-Spundwandungen usw.) Elektrotechnisch nicht vorgebildete Tankschutzfachleute stehen diesem System noch heute ungläubig gegenüber. Dies ist auch gut so, denn ein nicht entsprechend vorgebildeter Installateur ohne die notwendigen, sehr teuren Spezialmessgeräte kann hier mehr Schaden als Nutzen anrichten.

 

Innenkathodenschutz
Wie bereits erläutert, ist Lochfraßkorrosion ein elektrochemischer Vorgang; bei einem ordnungsgemäß funktionierenden Kathodenschutz wird die Flussrichtung des Stromes umgekehrt und der Tankboden zur Kathode gemacht.
Als Opferanoden werden Anodenblocks oder eine Fremd-Stromanlage eingebaut. Der Strom fließt nach dem Einbringen des Elektrolyts von der Anode zur Kathode (Tankboden).

Das Problem bei dieser Form des Korrosionsschutzes ist das Elektrolyt, welches zu 99% aus Wasser besteht. Raffinerien treiben einen hohen Aufwand, um dem Heizoel (Diesel, Benzin) Wasser zu entziehen. Dies erfolgt nicht ohne Grund. Bestimmte Sorten des Heizöls neigen zusammen mit Wasser zum Verkeimen. In der Folge verschlammt das Heizöl. Brennerstörungen sind dann wahrscheinlich.

Andere Sorten nehmen das Wasser aus dem Elektrolyt auf. Dies kann zum Verlust des Korrosionsschutzes führen. Aber auch insbesondere den Ölpumpen und Düsen des Ölbrenners macht der Wasseranteil zu schaffen. Verschiedene Brennerhersteller haben daher wie auch Raffinerien Garantieansprüche ausgeschlossen, sofern Innenkathodenschutzanlagen zum Einsatz gebracht werden.

Außenkathodenschutz
Der Außenkathodenschutz schützt die Außenwandung von erdgelagerten Stahltankanlagen. Die Schutzanoden werden im Erdreich eingebracht. Noch vor einigen Jahren war der Einbau eines Außenkathodenschutzes zumeist vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Diese Vorschrift wurde aufgehoben. Der Grund:
Ein Tank kann auch durch Innenkorrosion zerstört werden. Dann kann auch der beste Außenschutz den Ölschaden nicht verhindern. Anstelle dessen wurden doppelwandige Tanks zwingend vorgeschrieben. Bei Durchrostung des Innen oder Außenmantels verhindert die zweite intakte Wandung das Auslaufen des Heizöls.
Das Leckwarngerät geht auf Alarm. Der Ölschaden wurde verhindert. Jedoch, der doppelte, teure Tank ist nun defekt.
Daher: Um den Werterhalt eines Stahltanks dauerhaft zu schützen muss er sowohl innen wie außen gegen Korrosion geschützt werden.